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Teamwork zwischen Mensch und Delphin

Immer wieder wird von der Zusammenarbeit zwischen Fischern und Delphinen beim Fangen von Fischen berichtet. So hat zB der bekannte Meeresbiologe Jaques Cousteau von einer solchen Kooperation in Brasilien berichtet. In der soeben veröffentlichten  „Delphinpost“ der „Gesellschaft zur Rettung der Delphine“ heißt es unter der Überschrift „Erfolgreiche Kooperation zwischen Delfinen und Fischern“:

„Von März bis Juni kommen Schwärme von Mittelmeermakrelen in die Sedimentbecken des Arno nahe des Hafens von Livorno, um nach Krebstieren und Zooplankton zu jagen. Sehnsüchtig waten die Fischer seit Generationen auf dieses Ereignis, das sich die Delfine ebenfalls nicht entgehen lassen. Seit 2001 stellt die Crew des Forschungsschiffs „MS Thales“ plötzlich eine deutliche Veränderung der Jagdmethoden fest. Die Fischer und zwei Streifendelfingruppen, die sich dasselbe Fanggebiet teilen, treffen etwa zur gleichen Zeit bei den Fanggründen ein. Eines der älteren Delfinmännchen beobachtet aus kürzerer Distanz die Fischer beim Ausbringen ihrer am Boden verankerten, etwa 50 m langen und zwischen 2 und 4 m hohen Netze, während der Rest der Gruppe Abstand hält.

Ist das Netz ausgelegt, wird der „Späher“ unruhig und sammelt die Gruppe durch Rufen oder richtungsweisendes Springen. Ein weibliches Alttier, meist eine Mutter mit eigenem Nachwuchs aus dem Vorjahr Übernimmt den „Kindergarten“ mit allen Jungtieren. Die restliche Gruppe bewegt sich nun geschlossen auf die Netze zu, teilt sich etwa zwei Seemeilen davor  in 3 kleinere Verbände und treibt, wie durch Unerwasserbeobachtungen bestätigt wurde, die Makrelenschwärme in Richtung der Netze.

Vor dem Hindernis schreckt der Fischschwarm zurück und geht in eine enge Spiralbewegung über. Jetzt können die Delfine ganz bequem Makrele für Makrele fangen, dabei wechseln sie sich als Jäger ab, bis alle ihren Hunger gestillt haben. Während der Spiralbewegung verfängt sich ein großer Teil des Fischsschwarms im Netz.

Manche Fischer haben sich bereits auf die neue Jagdstrategie der Delfine angepasst und beobachten schon vor dem Setzen der Netze deren Verhalten, um den ungefähren Standort der Makrelenschwärme zu erahnen. Ohne die „Treibjagd“ der Delfine wäre der Fang weitaus geringer ausgefallen.

So lernen Delfine von den Fischern und umgekehrt und so profitieren letztlich beide davon: Die Delfine haben ihr Verhalten an das Verhalten der Fischer angepasst. Auch die Fischer lernten dazu. Sie richten sich ihrerseits nach dem  Verhalten der Streifendelfine und fangen dadurch mehr Fisch.“

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